Astronomie und Gravitationswellen

Referent: Dr. David Walker, Förderverein Hamburger Sternwarte

Nach Einstein sollten beschleunigte Massen, ebenso wie beschleunigte elektrische Ladungen, Energie in Form von Wellen abstrahlen: Gravitationswellen. Diese sind allerdings so schwach, dass sie erst im Jahr 2015 direkt nachgewiesen werden konnten. Hierfür wurde der Nobel-Preis vergeben. Ein indirekter Nachweis gelang jedoch schon vorher, nämlich mit Hilfe des Doppelpulsars PSR 1913+16, wofür die beteiligten Autoren ebenfalls den Nobel-Preis erhielten. Gegenwärtig wurden zahlreiche sichere Gravitationswellenereignisse registriert, wobei es sich jeweils um die Verschmelzung Schwarzer Löcher oder die von Neutronensternen handelte. Aus dem zeitlichen Verlauf eines Gravitationswellensignals lässt sich die Leuchtkraftentfernung der Quelle ableiten. Daher ist mit der Beobachtung dieser Wellen ein neues Werkzeug der Kosmologie hinzugekommen. Schließlich erwartet man, dass gewisse Vorgänge im äußerst frühen Universum spezielle Gravitationswellen hinterlassen haben sollten.