Ein Blick in das Zentrum der Milchstraße

Referent: Dr. David Walker, Förderverein Hamburger Sternwarte

Als ich Student war, lernte ich, dass das Zentrum der Milchstraße hinter dichten Staubwolken verborgen ist, sodass es zwar mit Radioteleskopen, nicht aber mit optischen Instrumenten zu beobachten sei. Dieses Problem hat man inzwischen dadurch gelöst, dass man Großteleskope mit Infrarotkameras ausgestattet hat. Interstellarer Staub ist nämlich für infrarotes Licht durchsichtig. Dadurch konnten die Umlaufbahnen der innersten Sterne der Milchstraße um ein unsichtbares Massenzentrum vermessen werden. Das Ergebnis ist, dass es sich bei diesem „unsichtbaren Zentrum“ um ein Schwarzes Loch mit ca. 4 Mio. Sonnenmassen handelt. Für diese Entdeckung wurde der Nobelpreis 2020 an Roger Penrose, Reinhard Genzel und Andrea Ghez verliehen.