Herkunft, Mythologie, Beobachtungshinweise
zusammengestellt von E.-Günter Bröckels
1 Der Name
Der Kranich ist ein „neuzeitliches“ Sternbild des südlichen Sternenhimmels. Seine Sterne gehörten seit der Antike zum Sternbild Südlicher Fisch. Im Jahr 1595 untersuchte der niederländische Seefahrer und Navigator Pieter Dirkszoon Keyser im Auftrag von Peter Plantius den bis dahin weitgehend unbekannten südlichen Sternenhimmel. Frederick de Houtman, ein Bruder des Kapitäns, half ihm bei der Kartographierung der Sterne. Sie setzten insgesamt 12 neue Sternbilder ein, so auch als eigenständiges Sternbild Den Reygher Kranich. Petrus Plancius und Jodocus Hondius setzen ihn versehentlich 1598 als Phoenicopterus, das ist die lateinische Bezeichnung für Flamingo, auf einen Himmelsglobus, den Jodocus Hondius 1600 in den Handel brachte. Johannes Bayer übernahm das Sternbild dann unter der heutigen Bezeichnung Grus, zu Deutsch: Kranich, in seinen 1603 erschienenen Himmelsatlas Uranometria.
Der Kranich (Grus Grus), auch Grauer Kranich oder Eurasischer Kranich genannt, ist der einzige Vertreter der Familie der Kraniche (Gruidae) in Nord- und Mitteleuropa. Seine bevorzugten Lebensräume sind Feuchtgebiete der Niederungen, wie beispielsweise Nieder- und Hochmoore, Bruchwälder, Seeränder, Feuchtwiesen und Sumpfgebiete in weiten Teilen des östlichen und nördlichen Europa, aber auch einige Gebiete im Norden Asiens. Zur Nahrungssuche finden sich die Tiere auf extensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Kulturen wie Wiesen und Feldern, Feldsäumen, Hecken und Seeufern ein. Sie nehmen das ganze Jahr über sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung auf. Für die Rast nutzen sie weite und offene Flächen wie Äcker mit Getreidestoppeln. Als Schlafplätze werden vor allem Gewässer mit niedrigem Wasserstand aufgesucht, die Schutz vor Feinden bieten. Der Bestand hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen, so dass die Art zurzeit nicht gefährdet ist.
Die Schönheit der Kraniche und ihre spektakulären Balztänze haben schon in früher Zeit die Menschen fasziniert.
In der griechischen Mythologie war der Kranich sowohl Apollon, dem Gott der Sonne und Demeter, der Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin, als auch Hermes als Bote des Frühlings und des Lichts zugeordnet. So lasen die Auguren (Priester) in Griechenland aus den Flugformationen der Kraniche. Außerdem galten Kraniche als Symbol der Wachsamkeit und Klugheit und als „Vogel des Glücks“. In Homers Ilias ist zu lesen, dass ein Heer von menschenfressenden Kranichen nach Süden gezogen ist, um in den Nilsümpfen das kleine Volk der Pygmäen zu jagen. In der griechischen Mythologie trägt der fliegende Kranich Steinchen im Schnabel, um sich über dem Taurusgebirge nicht durch eigene Rufe zu verraten und in die Fänge der Adler zu geraten.
Im römischen Kulturkreis hat der Kranich weitere Bedeutungen hinzugewonnen. So galt er als Symbol der „Prudentia“, des vernünftigen und klugen Handelns, der „Perseverantia“, der Beharrlichkeit, und der „Custodia“, der Sorgfalt des Handelns. Aus der „Vigilantia“, der sittlichen und militärischen Wachsamkeit, entstand der „Grus vigilans“. Dieser hält einen Stein mit der Klaue hoch, damit er im Falle des Einschlafens sogleich vom Geräusch des Fallens geweckt würde. Man findet dieses Motiv auf vielen Emblemen, Wappen und Insignien, aber auch an Häusern und Burgen. So heißt es im Giebellied des Kranichhauses in Otterndorf:
„Der Kranich hält den Stein, des Schlafs sich zu erwehren.
Wer sich dem Schlaf ergibt, kommt nie zu Gut und Ehren.“
In der ägyptischen Mythologie galt der Kranich als „Sonnenvogel“. Er wurde sowohl als Opfergabe für die Götter als auch als Speisevogel genutzt. In den Hieroglyphen steht seine Figur für den Buchstaben „B“
Im alten Kaiserreich China war der Kranich (chinesisch Pinyin hè) Symbol für ein langes Leben, Weisheit, das Alter sowie die Beziehung zwischen Vater und Sohn. Zudem galt er in der chinesischen Mythologie als „Himmelskranich“ oder „Seligenkranich“, da angenommen wurde, dass sich taoistische Priester nach ihrem Tod in einen gefiederten Kranich verwandelten oder dass die Seelen der Verstorbenen auf dem Rücken von Kranichen zum Himmel getragen würden. In der Qing-Dynastie war der Kranich Abzeichen der Zivilbeamten des ersten Rangs.
Bei den Kelten galten die Kraniche als Hüter der Oghamschrift. Der keltische Gott Ogma der Starke, ein Sohn des Elatha und der Eithne sowie Halbbruder des Sonnengottes Lugh, ist der Erfinder der Oghamschrift. Er beobachtete die Tänze und den Flug der Kraniche und entschlüsselte hierbei die Oghamschrift, die er aufgezeichnet hat.
In Irland beteten schon die vorkeltischen und keltischen Bauern zu Manannaun, ihrem Gott des Meeres und Jenseitsführer, der einen Wunderbeutel aus der Haut der Kraniche mit den Schätzen des Meeres trug, um eine gute Saat und die Seefahrer erbaten von ihm, als dem Inhaber der Ozeanfähre in die „andere Welt“, eine gute Reise.
Das in der Sage von Herzog Ernst erwähnte Volk der Agrippiner bestand aus Mischwesen aus Mensch und Kranich. Diese bedrängten ein Zwergenvolk. Herzog Ernst gelang es, die Zwerge von den Kranichmenschen zu befreien.
Die Bezeichnung „Vogel des Glücks“ leitet sich in Schweden von der Ankunft des Kranichs als Vorzeichen für den Frühling her, der Wärme, Licht und Nahrungsfülle einleitet.
In der Heraldik ist der Kranich das Symbol der Vorsicht und der schlaflosen Wachsamkeit. In der Dichtung wird der Kranich symbolisch für etwas „Erhabenes“ in der Natur verwendet.
In Japan ist der Kranich ein Symbol des Glücks und der Langlebigkeit. Nach japanischem Volksglauben bekommt derjenige, der 1000 Origami-Kraniche (senbazuru) faltet, von den Göttern einen Wunsch erfüllt. Die älteste erhaltene Publikation zu diesem Motiv und zu Origami allgemein ist das Senbazuru Orikata von 1797. Noch heute wird zu besonderen Anlässen, wie Hochzeiten oder Geburtstagen, ein gefalteter Papierkranich überreicht. Seit dem Tode des Atombombenopfers Sadako Sasaki, die mit dem Falten von Origami-Kranichen gegen ihre durch die Strahlung verursachte Leukämie-Erkrankung ankämpfte, sind Origami-Kraniche auch Symbol der Friedensbewegung und des Widerstandes gegen Atomwaffen. Auf Hokkaido führen die Frauen der Ainu einen Kranichtanz auf, wie er auch in Korea im Hof des Tongdosa-Tempels seit der Silla-Dynastie aufgeführt wird.
Die Königin Gerana der zentralafrikanischen Pygmäen soll nach antiken Erzählungen in einen Kranich verwandelt worden sein, weil sie sich für verehrungswürdiger als die Göttinnen gehalten hatte.
Einer Legende entsprechend stammen die Azteken aus der Region Aztlán, was „nahe den Kranichen“ bedeutete.
Kirchenvater Ambrosius verwendet dieses Bild als ein Gleichnis für die Furcht vor Gott zum Schutz gegen die Sünde und das Teufelswerk. Weiterhin vergleicht er das Fallen des Steins mit dem Ruf der Kirche (Glockengeläut). Zudem sollen es seinen Ansichten zufolge die Menschen den Kranichen nachmachen, indem die Starken die Schwachen stützen.
In alten Volksmärchen und Überlieferungen tritt der Kranich, der in der Regel mit positiven Eigenschaften besetzt wird, als Verkünder von Geburten und Hochzeiten, aber auch von Krieg und Tod in Erscheinung.
Die jakutische Geschichte Die Kranichfeder handelt von einem Kranich, der sich in ein schönes Mädchen verwandelt, um einen Menschenmann zu heiraten. Als er eines Tages sein abgestreiftes Federkleid wiederfindet, schwingt er sich davon, so dass er für die Flüchtigkeit des Sommers und der Liebe steht.
2 Das Sternbild
Grus Genitiv: Gruis Abk.: Gru dt.: Kranich
Das Areal des Sternbildes Kranich belegt in RA von 21h27m43s bis 23h27m04s und in Dec von -56°23´27“ bis -36°18´46“ immerhin 366 Quadratgrad in den Grenzen von 1930. Diese Fläche wird im Uhrzeigersinn eingegrenzt von den Sternbildern Südlicher Fisch, Mikroskop, Indianer, Tukan, Phönix und Bildhauer. Vom Kranich ist von Deutschland aus in sehr klaren Herbstnächten Ende Oktober bis Mitte November höchstens der nördlichste Teil mit dem Stern γ Gruis zu sehen. Vollständig sichtbar ist er erst ab 34° Nord südwärts. Die Hilfszeichnung des Kranichs hat etwa die Form eines Vogels mit gestrecktem Hals und gespreizten Beinen. Zwei seiner Sterne, α und β Gruis, sind auffallend hell, stehen fast auf gleicher Höhe und weisen einen deutlichen Farbkontrast auf.
2.1 Die Sterne
α Gru, der hellste Stern im Kranich, ist 101 Lichtjahre entfernt. Sein Eigenname Al Nair ist altarabischen Ursprungs und bedeutet „der Erleuchtete“ oder „der Helle“. Sein blauweißes 1m7 helles Licht kommt von der 13.500 K heißen Sternoberfläche eines Hauptreihensterns der Spektralklasse B6 zu uns. Seine Position ist seitlich einer geschwungenen Sternenkette auf der Position α 22h08m14s / δ -46°57´39,5“.
β Gru leuchtet mit 2m1 aus 175 Lichtjahren Entfernung orange. Sein Licht verrät einen roten Riesen der Spektralklasse M5III mit 3400 K Oberflächentemperatur auf der Position α 22h42m40s / δ -46°53´4,5″. Dieser Stern hat keinen Eigennamen.
γ Gru ist ein 208 Lichtjahre entfernter, bläulich leuchtender Riesenstern der Spektralklasse B8III. Der arabische Name Al Dhanab bedeutet „Schwanz“. In der Zeichnung der Hilfslinien markiert er allerdings den Kopf des Kranichs. Basierend auf der Auswertung von Daten, die während der Hipparcos-Mission gesammelt wurden, hat dieser Stern einen Partner, der Gravitationsstörungen von Gamma Gruis verursacht. Wir finden dieses System auf der Position α 21h53m55,7s / δ -37°21´54“ mit 3m0 von einer 12.500 K heißen Oberfläche strahlend.
δ1 Gru ist ein von 3m97 nach 4m2 veränderlicher gelber Riesenstern der Spektralklasse G6/8III mit einer Oberflächentemperatur von 5000 K auf der Position α 22h29m16,17s / δ -43°29´44,02″. Seine Entfernung zum Sonnensystem ist mit 309 Lichtjahren angegeben. Er bildet mit Delta2 Gruis ein optisches Doppelsternsystem mit nur 16,1 Bogenminuten gegenseitigem Abstand.
δ2Gru steht auf der Position α 22h29m45,43s / δ -43°44´57,2“ in 325 Lichtjahren Entfernung und leuchtet dort pulsationsveränderlich mit mehreren Perioden von 20,6, 24,1, 42,5, 32,3 und 33,3 Tagen mit der geringen Amplitude von 0m043 bei einer mittleren Helligkeit von 4m11. Er gehört als roter Riese der Spektralklasse M4.5IIIa an und hat in 60,4“ einen 9m71 lichtschwachen visuellen Partner, der 2013 entdeckt wurde.
ε Gru ist ein kleiner blauer Hauptreihenstern der Spektralklasse A3V mit einer Oberflächentemperatur von 8600 K. Sein 3m49 helles Licht kommt aus 129 Lichtjahren Entfernung von der Position α 22h48m33,2s / δ -51°19´0“ zu uns. Seine Position in der Figur ist das Knie im südlichen Bein des Kranichs.
ζ Gru markiert den südlichen Fuß des Kranichs auf der Position α 23h00m52,8s / δ -52°45´14,8“. Sein oranges, 4m12 helles Licht kommt von der 4900 K heißen Oberfläche eines Riesensterns der Spektralklasse K1 III über eine Distanz von 112,5 Lichtjahren zu uns. Im Henry-Draper-Katalog hat er die Nummer HD 217364.
μ1Gru steht im Hals des Kranichs bei α 22h15m36,9s / δ -41°20´48“. Mü1Gruis ist ein Doppelstern dessen Einzelhelligkeiten von 5m2 und 6m68 sich für das bloße Auge als 4m79 heller Lichtpunkt darstellen. Die Hauptkomponente ist ein gelber G8III-Riese in 275 Lichtjahren Entfernung. Sein Begleiter ist auch ein G-Stern.
μ2Gru steht nur unweit südlicher von Mü1Gruis auf der Position α 22h16m26,56s / δ -41°37´38“ in 270 Lichtjahren Raumtiefe. Dieser mit 5m1 gelb leuchtende G8III-Stern steht im Verdacht ein Binärsystem zu sein, da er mit einer winzigen Amplitude periodisch variiert. Mü2Gruis entwickelt sich zu einem Riesenstern.
π Gru ist ein „echtes“ physisches Mehrfachsystem, dessen Hauptkomponenten sich in einem Abstand von 4,3 Bogenminuten (261“) um einen gemeinsamen Schwerpunkt bewegen. Somit kann das System bereits mit einem kleineren Teleskop in Einzelsterne aufgelöst werden.
π1Gru steht in 530 Lichtjahren Entfernung auf der Position α 22h22m44s / δ -45°56´52,6“ und leuchtet variabel zwischen 5m3 und 7m0 mit einer Periode von 198,8 Tagen. Als asymptotischer Riese der Spektralklasse S 5 ist er rund 2500 K heiß und schon im Übergangsstadium zum planetarischen Nebel. π1Gruis ist selbst ein physischer Doppelstern. Das System besteht aus dem Hauptstern und einem 10m7 lichtschwachen gelben Hauptreihenstern der Spektralklasse G0V in nur 2,7“ Abstand.
π2Gru sendet von der Position α 22h23m07,8s / δ -45°55´42“ sein blauweißes, 5m6 helles Licht zu uns. Die Hauptkomponente ist ein Unterriese der Spektralklasse F3III mit einer 6800 K heißen Oberfläche und hat einen 12m lichtschwachen Begleiter.
2.2 Deep-Sky-Objekte
Im Sternbild Kranich befinden sich viele Galaxien. Zur Beobachtung der helleren Galaxien, die sich fast alle im nördlichen Teil des Sternbildes befinden, benötigt man ein Teleskop von mindestens 15 cm Öffnung. Die meisten sind jedoch der direkten Beobachtung mit mittleren Amateurteleskopen schon nicht mehr zugänglich. Für Astrofotografen / Photonenjäger bietet dieses Sternbild jedoch ein reiches Jagdangebot.
IC 1459, eine elliptische Galaxie vom Typ E3 mit einer visuellen Helligkeit von 10m97 und einer Winkelausdehnung von 5,2´x 3,8´, finden wir ganz nahe der Grenze zum Südlichen Fisch auf den Koordinaten RA 22h57m10,6s / Dec -36°27´44“. Sie ist 68,8 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und wurde am 10.Juni 1896 von James Swift entdeckt. Sie wurde auch als IC5225, PGC70090 und MCG-06-50-016 katalogisiert.
NGC 7213 ist eine Spiralgalaxie vom Typ SA mit einer Winkelausdehnung von 3,0`x 2,7`. Bei einer Entfernung von 77 Millionen Lichtjahren und einer visuellen Helligkeit von 10m1 ergibt sich eine Flächenhelligkeit von 12m3/arcmin2. Wilhelm Herschel entdeckte diese Seyfert-Galaxie am 30.09.1834, deren Position heute RA 22h09m16,2s / Dec -47°10`0,4“ ist. Seyfert-Galaxien sind Spiralgalaxien oder irreguläre Galaxien mit einem sehr hellen Galaxienkern. Die Spektren dieser Kerne zeigen charakteristische Emissionslinien von Wasserstoff, Helium, Stickstoff und Sauerstoff, die im Vergleich zu den durch Sterne angeregten Emissionslinien stark verbreitert sind. Seyfert-Galaxien sind eine Unterordnung von Galaxien mit aktivem Kern. Sie wurden nach dem Astronomen Carl Keenan Seyfert benannt, der sich in den 1940er Jahren sehr intensiv mit ihnen beschäftigte. Die Galaxie NGC 7213 beherbergt ein supermassereiches „Schwarzes Loch“.
NGC 7410 ist eine Balkenspiralgalaxie vom Typ SB(s)a mit einer Winkelausdehnung von 4,6´x 1,6´, einer visuellen Helligkeit von 10m4 und einer Flächenhelligkeit von 12,6/arcmin2. Ihre Position ist RA22h55m0,7s / Dec -39°39´41“ in 65,5 Millionen Lichtjahren Raumtiefe. Entdeckt wurde sie am 14.07.1826 vom schottischen Astronomen James Dunlop. NGC 7410 zeigt sich in Schräglage und einem Öffnungswinkel von weniger als 30°. Bei einer verhältnismäßig sehr hellen Zentralregion sind Einzelheiten in den äußeren Spiralarmen nur auf Fotos von Großteleskopen erkennbar.
NGC7424 ist ein schönes Feuerrad und ein klassisches Beispiel einer Balkenspiralgalaxie vom Typ SBc. Im nördlichen Teil des Sternbildes auf der Position RA 22h57m /Dec -41°04´ stehend senden ihre Sterne ein Sammellicht von 11m0 über eine Entfernung von 37,5 Millionen Lichtjahren zu uns.
Das Grus Quartett (NGC 7552, NGC 7582, NGC 7590 und NGC 7599) wird von vier großen Spiralgalaxien im nordwestlichen Teil des Sternbildes Grus gebildet. Sie liegen physikalisch sehr dicht beieinander und stehen miteinander in starker Wechselwirkung. Es wird auch angenommen, dass die hohe Starburst-Aktivität und die anschließende Bildung eines Balkens in der Scheibe von zwei der Mitglieder, NGC 7552 und NGC 7582, hierdurch ausgelöst wurden. Von NGC 7582 aus sind mehrere Gezeitenschwänze sichtbar, von denen einer auf die Nachbarn im Osten und der andere auf NGC 7552 zeigt, der in einer Projektionsentfernung von etwa 30′ nordwestlich liegt. Zum Auffinden stellt man sich am besten die Position der Seyfert-Galaxie NGC 7582 ein: RA 23h18m23,5s / Dec -42°22´14“.
IC5148 ist neben all den Galaxien ein erwähnenswerter planetarischer Nebel. Entsprechend seinem ebenmäßigen runden Aussehen erhielt er den Spitznamen „Spare Tyre Nebula“, zu Deutsch: „Ersatz-Reifen Nebel“. Er befindet sich etwa 1 Grad westlich von Lambda Gruis und in der Konstellation von Grus etwa im oberen Hals des Vogels auf der Position RA 21h59m35,2s / Dec -39°23´08“. Bei einer Winkelausdehnung von derzeit 2´12“ x 2´12“ leuchtet er mit 12m0 aus einer Entfernung von 2900 Lichtjahren. IC5148 wurde 1894 vom australischen Amateurastronomen Walter Gale entdeckt. Der Zentralstern jagt seine Hüllen mit einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Sekunde auseinander, eine der schnellsten Ausdehnungen aller planetarischen Nebel.
2.3 Sonstiges
Literaturhinweise:
- BLV-Bestimmungsbuch Vögel E. Bezzel / B. Gidstam
- ESA-NASA HST div. Autoren
- Internet – Wikipedia div. Autoren
- Sternbilder von A – Z A. Rükl
- Buch der Sterne Guinness
- Uranometria J. Bayer
- Keltische Mythen I. Clarus
Quellenangaben der Abbildungen:
- Bild 01: Auszug aus Uranometria von Johannes Bayer 1603
- Bild 03: www.lehrmittelperlen.net Beni Herzog, Kranichhaus 21762 Otterndorf
- Bild 04: de.wikipedia.org Wappen von Kransberg, gemeinfrei
- Bild 05: de.wikipedia.org Origami-Kraniche, gemeinfrei
- Bild 06: IAU-Constellations
- Bild 07: Carnegie-Irvine-Galaxy-Survey (CGS)
- Bild 08: Carnegie-Irvine-Galaxy-Survey (CGS)
- Bild 09: Digitized Sky-Survey 2. Generation (DSS2)
- Bild 10: ESO direct link https://www.eso.org/public/images/eso0436c/
- Bild 11: telescopius.com/pictures/view/27969/NGC/7582/galaxy/by-benklerk
- Bild 12: Foto EFOSC2 am NTT der ESO
Die Serie der Sternbildbeschreibungen wird fortgesetzt.