Unser Vereinsmitglied Klaus Ammann hat außerdem in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 2020 ein Zeitraffer-Video aus 400 Einzelbildern mit je 10 Sekunden Belichtungszeit erstellt (23:00 bis 4:00).
(In einer früheren Version dieses Artikels war die Belichtungszeit fälschlicherweise mit 20 Sekunden angegeben.)
Vielleicht hatten auch Sie das Glück, diesen schönen Kometen live zu sehen und zu fotografieren? Wenn Sie mögen, schicken Sie uns Ihr bestes Bild für eine Lesergalerie!
Eine Auswahl von Bildern des Kometen unserer Vereinsmitglieder
Da der Komet bei zunehmender Dunkelheit bereits mit bloßem Auge gut erkennbar ist, benötigt man für ein Kometenfoto keine besondere Astro-Ausrüstung. Eine normale Kamera mit Weitwinkel-Objektiv für ein Panorama oder mit einem einfachen Teleobjektiv auf Stativ ohne Nachführung reichen bereits aus. Sogar mit manchen Smartphones können bereits sehr schöne Bilder gelingen, wie wir in der Galerie zeigen. Für sehr lange Belichtungszeiten bei langen Brennweiten wird jedoch eine Nachführung nötig.
Die Galerie wird ständig aktualisiert, solange der Komet sichtbar bleibt.
Beobachtungstipps und Aufsuchhilfe für Lübeck und Umgebung
Geeignete Beobachtungsstandorte mit besonders wenig Lichtemissionen finden sich an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern mit diversen Erhebungen entlang der Strecke von Dassow – Kalkhorst – Boltenhagen.
Der Komet steht am Mittwoch, 15.07.2020 23:50 auf 13° NNW und am 22.7.2020 um 0:20 auf 17° ebenfalls NNW. Weitere aktuelle Infos und Aufsuchhilfen finden Sie auch auf der Seite von The Sky Live.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir wegen der aktuellen Corona-Beschränkungen keine öffentliche gemeinsame Beobachtung anbieten können.
Komet Neowise beschert uns derzeit einen seltenen Anblick am Himmel. Denn bei uns im Norden ist wieder ein Schweifstern mit bloßem Auge zu beobachten!
Allerdings müssen wir dafür noch sehr früh aufstehen. Kurz vor Sonnenaufgang, zwischen 3:00 und 4:30 Uhr, ist der Komet derzeit in niedriger Höhe über dem nordnordöstlichen Horizont im Sternbild Fuhrmann zu beobachten. Damit die Beobachtung gelingt, benötigt man daher einen möglichst hohen Standort mit freier Horizontsicht nach Nordosten.
Bis Ende Juli wird der Komet immer früher aufgehen und höher über den Horizont steigen. Ab dem 13. Juli wird NEOWISE daher schon am Abendhimmel zu sehen sein. Die Helligkeit des Schweifsterns wird im Laufe des Monats jedoch abnehmen, so dass er irgendwann nur noch mit optischen Hilfsmitteln wie einem Feldstecher oder einem Teleskop zu beobachten sein wird.
Kometen sind sehr alte Objekte aus den Anfängen unseres Sonnensystems. Sie bestehen aus Eis, gefrorenen Gasen, Staub und Gesteinsbrocken und werden daher oft auch als “schmutzige Schneebälle” bezeichnet. Nähert sich ein Komet der Sonne, sublimieren Gas und Wasser durch Erwärmung. Dadurch werden auch die mit ihnen verbundenen festen Partikel freigesetzt und bilden eine Wolke um den noch festen Kometenkern. Während ein Kometenkern meist nur wenige Kilometer durchmisst, kann diese Koma genannte Wolke einen Durchmesser bis zu 100.000 Kilometern erreichen. Durch die Einflüsse des Sonnenwindes bildet sich aus der Koma der Kometenschweif aus, der bis zu 100 Millionen Kilometer lang werden kann und immer von der Sonne weg zeigt. Je weiter sich der Komet wieder von der Sonne und ihrem Einfluss entfernt, desto schwächer wird sein Schweif.
Der Komet C/2020 F3 (NEOWISE) wurde erst am 27. März 2020 vom NASA Weltraumteleskop WISE entdeckt. Er durchlief seinen sonnennächsten Punkt (Perihel) am 3. Juli 2020 und ist von der Erde derzeit ca. 160 Millionen Kilometer entfernt. Am 23. Juli 2020 wird NEOWISE seine größte Erdnähe mit 0,69 AU (103 Millionen km) erreichen. Danach wird der langperiodische Komet wieder in die Tiefen des Alls verschwinden und uns erst in ca. 5000 bis 7000 Jahren wieder beehren.
Hoffen wir also auf wolkenfreie Sicht in den nächsten Tagen!
Beobachtungstipps und Aufsuchhilfe für Lübeck und Umgebung
Geeignete Beobachtungsstandorte mit besonders wenig Lichtemissionen finden sich an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern mit diversen Erhebungen entlang der Strecke von Dassow – Kalkhorst – Boltenhagen.
Der Komet steht am Mittwoch, 15.07.2020 23:50 auf 13° NNW und am 22.7.2020 um 0:20 auf 17° ebenfalls NNW. Weitere aktuelle Infos und Aufsuchhilfen finden sie auch auf der Seite von The Sky Live.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir wegen der aktuellen Corona-Beschränkungen keine öffentliche gemeinsame Beobachtung anbieten können.
Eine Auswahl von Bildern des Kometen unserer Vereinsmitglieder
Das Wort „Corona“ ist in diesen Tagen in aller Munde. Es ist zum Synonym geworden für ein Virus, das derzeit die Menschen weltweit bedroht.
In der Astronomie ist es aber seit langem bekannt. „Corona“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Kranz“ oder „Krone“. Am Nachthimmel gibt es gleich zwei Sternbilder mit diesem Wort: „Corona Borealis“ – Die Nördliche Krone, und ihr Gegenstück am Südhimmel „Corona Australis“ – Die Südliche Krone. Während die Südliche Krone in unseren Breiten nicht zu sehen ist, ist die Nördliche Krone ein klassisches Frühlingssternbild auf der Nordhalbkugel.
Die Nördliche Krone ist ein relativ kleines, aber markantes Sternbild. Es stellt nach der griechischen Mythologie die mit Edelsteinen besetzte Krone der Ariadne dar. Je nach Sichtverhältnissen lassen sich sechs bis sieben Sterne als Halbkreis mit bloßem Auge ausmachen.
Diese schwierige Zeit verlangt, dass wir getrennt bleiben von Familie, Freunden, Bekannten. Gemeinsames ist rar in diesen Tagen. Wir alle aber sehen denselben Nachthimmel und dieselben Sterne. Bitte bleiben Sie wann immer möglich zu Hause, solange diese Krise andauern mag.
In dem auffälligen Wintersternbild Orion befindet sich in einer Entfernung von etwa 1350 Lichtjahren eines der aktivsten Sternentstehungsgebiete unserer kosmischen Nachbarschaft, der Orionnebel (M42 im Messier-Katalog). Heiße Sterne in seinem Inneren beleuchten seine Staubbänder und regen sein Wasserstoffgas zu einem intensiven, roten Leuchten an. Er ist so hell, dass er bereits in einem Fernglas als farbloser Nebelfleck erkennbar ist. Seine Farben kommen dagegen erst auf einem Kamerabild zum Tragen.
Der blaue Reflexionsnebel über dem Orionnebel wird als Running-Man-Nebel bezeichnet, da er mit einiger Phantasie an eine laufende Person erinnert.
Der Orionnebel befindet sich im unteren Teil des sanduhrförmigen Sternbilds Orion unterhalb seiner Mitte aus drei markanten Sternen. Er ist im Februar zu bequemer Zeit gegen 20:00 Uhr im Süden zu beobachten.
Die Plejaden, auch Siebengestirn genannt, sind ein offener Sternhaufen im Sternbild Stier, der aus einigen hundert Sternen in einer mittleren Entfernung von etwa 440 Lichtjahren besteht. Mit bloßem Auge sind nur die hellsten sechs bis neun Sterne zu sehen. Im Fernglas offenbaren sich schon dutzende. Die volle Pracht mit seinen blau angestrahlten Reflexionsnebeln erschließt sich aber erst auf lange belichteten Fotos.
Die Plejaden sind auf der Nordhalbkugel etwa von Juli bis April am Nachthimmel sichtbar. Jetzt, in der Winterzeit, sind die Plejaden besonders gut zu beobachten.
Aufsuchhilfe: Zu diesen Zeiten stehen die Plejaden genau im Süden: 15. Dez. 2019: 22:27 Uhr 31. Dez. 2019: 21:24 Uhr Höhe über Horizont: etwa 60 °
Der 11. November 2019 hat uns wieder ein seltenes astronomisches Ereignis geliefert:
Der innerste Planet, Merkur, zieht vor der Sonne vorbei. Er beschreibt eine Bahn in der Nähe des Sonnenäquators von Ost nach West. Merkur ist so klein, dass er gerade mal einen Durchmesser von 11 Bogensekunden hat, bzw. 0,004 % der Sonnenscheibe bedeckt. Oder anders gesagt; der Merkur-Durchmesser passt 285 mal in den Sonnen-Durchmesser.
Dieses seltene Schauspiel wird erst wieder am 13. November 2032 zu beobachten sein.
Der erste Kontakt erfolgte um 13:35 MEZ. Der letzte Kontakt um 19:04 MEZ. Da die Sonne um diese Jahreszeit in unserer Breite schon recht tief steht, war der Sonnenuntergang in Lübeck bereits um 16:43 MEZ. Daraus folgt, dass bis zum Sonnenuntergang, der Merkur gerade mal bis zur Sonnenmitte gewandert ist.
Das norddeutsche Wetter machte es spannend…
Der 11. November 2019 begann mit Wolken. Den ganzen Vormittag sah es so aus, als wenn es nicht besser werden würde. Meine Beobachtungsplattform, in 15 Meter Höhe, war pünktlich zu diesem Ereignis fertig geworden. So habe ich mich entschlossen, trotz der Wolken, meinen Refraktor f=1000/ 102 aufzubauen. Zur Filterung des Sonnenlichtes benutze ich den Herschelkeil von Lacerta. Eingebaut mit den Filtern ND3 + SolarContinuum + UV/IR.
Um 13:00 MEZ war alles vorbereitet. Nur das Wetter spielte nicht mit; Wolken über Wolken. Das heißt: warten, warten, warten!
Dann, um 13:13 MEZ; ich wurde unruhig. Die Wolkendecke fing langsam an aufzureißen. Das Warten wurde belohnt. Jetzt das Teleskop auf die Sonne ausrichten. Endlich, um 14:32 MEZ hatte ich die Sonne im Fokus und konnte eine erste visuelle Beobachtung durchführen. Ich war beeindruckt. Der Merkur war sofort klar und deutlich, ein kleines Stück vom Ost-Rand entfernt, zu erkennen.
Sofort umbauen auf Fotografie. Das Beobachtungsokular gegen die Canon EOS 50d tauschen, und los geht’s. 14:47 MEZ, das erste gute Foto der gesamten Sonnenscheibe, mit Merkur am Ost-Rand.
Es folgten verschiedene Aufnahmeserien im Fokus, sowie mit Okularprojektion bei 99-facher Vergrößerung. Das letzte Bild konnte ich um 15:41 MEZ schießen.
Dann war der Spuk schlagartig vorbei. Es zog wieder eine dichte Wolkenschicht über die Sonne und ließ bis zum Sonnenuntergang keine weitere Beobachtung zu. Jedoch bin ich mit einer Ausbeute von 130 Fotos, in dieser kurzen Zeit, zufrieden. Jetzt kann ich ganz beruhigt auf den nächsten Merkur-Transit 2032 warten.
Der Merkur ist der innerste Planet unseres Sonnensystems und wird am 11. November 2019 vor der Sonnenscheibe vorüberziehen.
Die Sichtbarkeit des Transits beginnt bei uns mit dem ersten Kontakt um 13:35 Uhr und endet mit Sonnenuntergang, auch wenn der eigentliche Transit noch bis 19:05 Uhr dauert.
Bei entsprechendem Wetter können Sie mit einigen Mitgliedern des ASL e.V. den Transit durch ihre mit speziellen Sonnenfiltern geschützen Teleskope beobachten.
Treffpunkt ist ab 12:30 Uhr auf der Wiese vor dem Marli-Freibad im Drägerpark.
Seien Sie dabei, denn die nächste Gelegenheit, einen Merkurtransit zu beobachten, kommt erst 2032!
Erwarten Sie allerdings nicht zu viel: Merkur erscheint so klein vor
der Sonnenscheibe, dass er ohne vergrößernde Hilfsmittel nicht mit dem
Auge aufgelöst werden kann. Eine Beobachtung allein durch eine
Sonnenfinsternis-Brille ist daher nicht möglich.
Achtung:
Schauen Sie niemals mit einem ungeschützten Fernglas oder Fernrohr in die Sonne! Eine sofortige und irreparable Schädigung Ihrer Augen wäre die Folge. Im schlimmsten Fall erblinden Sie! Besuchen Sie Ihre Sternwarte und beobachten Sie gefahrlos durch unsere Teleskope, die mit speziellen Vorrichtungen geschützt sind.
Ein fast wolkenloser Himmel bescherte uns eine perfekte Sicht auf die partielle Mondfinsternis am 16. Juli 2019.
50 Jahre Apollo 11 und Start der Saturn-V-Rakete
Der Mond ist derzeit in aller Munde, denn am 20. Juli jährt sich die erfolgreiche Landung der Apollo 11 Mission zum fünfzigsten Mal. Das war der Tag, an dem Neil Armstrong als erster Mensch einen Fuß auf unseren Erdtrabanten setzte.
Am 16. Juli 1969 startete die Saturn-V-Rakete mit der Mondlandefähre an Bord. Dass genau 50 Jahre danach bei uns eine partielle Mondfinsternis zu beobachten ist, hätte man sich zum Jubiläum dieses historischen Ereignisses nicht passender wünschen können.
Sehr gute Beobachtungsbedingungen am neuen Standort der Sternwarte
Das Team der Sternfreunde Lübeck hatte sich mit 21 Mitgliedern am zukünftigen Standort der neuen Sternwarte eingefunden und zehnTeleskope zur Beobachtung des Himmelsschauspiels aufgebaut. Auch ein paar Gast-Astronomen waren mit eigener Ausrüstung aus dem Umland angereist.
Der neue Beobachtungs-Standort an der Grundschule Grönauer Baum bot eine sehr gute Rundumsicht. Außerdem gibt es trotz der relativen Nähe zur Innenstadt wenig störendes Umgebungslicht. Wir dürfen uns also in Zukunft auf viele weitere spannende Beobachtungsnächte an der neuen Sternwarte freuen!
Den etwa 80 Besuchern bot der Nachthimmel an diesem Abend nicht nur eine besonders gute Sicht auf die partielle Mondfinsternis. Durch seine Nähe zum Horizont wirkte der Mond auch besonders groß, weil man unbewusst seine scheinbare Größe mit den Dingen in der Umgebung vergleicht.
Um 22:02 MESZ trat der Mond in den Kernschatten der Erde ein, nur kurz nachdem er hinter den horizontnahen Bäumen aufgegangen war. Bei dieser partiellen Mondfinsternis war um 23:31 MESZ die maximale Bedeckung von 66 % erreicht. Auch für Laien war gut erkennbar, dass die durch den Erdschatten erzeugte Mondsichel eine ganz andere Form hat als eine normale Mondsichel, die durch den mond-eigenen Schatten entsteht.
Planeten und ISS
Während wir auf den Mondaufgang warteten, konnten wir außerdem wunderbar unsere großen Gasplaneten Jupiter und Saturn betrachten. Die Besucher waren begeistert. Viele hatten noch nie zuvor Saturns Ringe oder Jupiters gelbe Streifen und Monde selbst durch ein Teleskop gesehen. Gekrönt wurde der Abend dann durch den zweimaligen Überflug der ISS, der um 23:07 und um 0:43 gut zu beobachten war.
Wer dieser Tage das gute Wetter nutzt und einen Abendspaziergang unternimmt, sollte einen Blick Richtung Nordhorizont werfen!
Dieses Jahr ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man dort leuchtende Nachtwolken zu sehen bekommt (Abk. NLC von engl. noctilucent clouds) .
Während es bei uns hier unten auf der Erdoberfläche angenehm warm ist, herrschen über uns frostige Temperaturen.
In einer Höhe von 83 km über der Erdoberfläche befindet sich die sogenannte Mesosphäre. In ihr kühlt sich die Atmosphäre auf unter -120 °C ab. Kommt noch Feuchtigkeit hinzu, können sich hier feine Eiskristalle bilden.
Die Sonne steht in den Sommermonaten nur kurz unter dem Horizont und beleuchtet so in der Nacht noch die höheren Atmosphärenschichten. Wir können dann die angestrahlten Eiskristalle als leuchtende Nachtwolken bewundern.
Die beste Beobachtungszeit liegt zwischen 22.30 Uhr und 4.00 Uhr von Mitte Juni bis Mitte Juli.
Dieses Jahr gab es einen ungewöhnlich frühen und starken Feuchtigkeitseinbruch in der Mesosphäre. Dadurch konnten bereits ab Ende Mai sehr ausgedehnte und helle Felder von leuchtenden Nachtwolken gesehen werden.
Ralf Biegel
Sehen Sie hier ein Zeitraffervideo dieses faszinierenden Naturschauspiels von Torsten Brinker.
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